Sonntag, 10. Mai 2009

Verbesserung des Portfolios

Sophia Raos – Portfolio: Reportage

Hanna Schmitz, ehemalige KZ-Aufseherin, steht an dem schäbigen Waschbecken in ihrer Zelle und wäscht sich die Hände. Dabei geht sie sehr penibel vor, beinahe schon sieht es etwas besessen aus, wie sie immer wieder über die bereits sauberen Hände schrubbt. Es ist 9 Uhr in einem Frauengefängnis in Deutschland.
„Frau Schmitz, ihre Besucher warten nun schon eine Viertelstunde auf sie. Wollen sie nicht endlich mit ihnen reden?“ fragt die Wärterin behutsam.
Sie dreht sich unruhig um, und nach einer kurzen Pause bewegt sie sich zum Bett und setzt sich.
„Ich weiß nicht, was die wollen.“ Sagt sie unsicher, fast schon wütend, und rutscht auf ihrem Platz umher. Offensichtlich ist ihr die Aufmerksamkeit höchst unangenehm.
„Alles ist doch schon gesagt.“

Hanna Schmitz ist im siebten Jahr ihrer Haftstrafe. Sie wurde angeklagt, eine große Zahl KZ Insassen in eine Kirche gesperrt zu haben, während diese abbrannte. Man versucht vergeblich eine solche Grausamkeit in den Augen dieser rundlichen, verschreckten Person zu finden. Ist es möglich? Kann man das Unmenschliche in diesem Menschen entdecken?

Hanna blickt zu Boden. Sie schämt sich. Ihr scheint klar zu sein, was jeder von ihr denkt, wenn man sie ansieht.
Sie lässt sich nicht aus der Reserve locken, auf Fragen antwortet sie grob und kurz. Sie macht sofort den Eindruck von jemandem, der mit Worten nicht viel anfangen kann.
Wie bewertet sie die monströsen Taten in den Kzs heute?
„Ich bin kein Monster!“ , sagt sie fahrig und schaut sich um,wie nach Unterstützung zu suchen.
„Wie sehen sie sich dann?“, will ich wissen.
Still schaut sie auf den Boden, rot im Gesicht. „Das weiß ich nicht.“

Hanna Schmitz war eine längere längerer Zeit mit einigen anderen Frauen Aufseherin in einem Nebenlager von Auschwitz, doch nur sie hat eine lebenslange Haftstrafe bekommen. Während des Verfahrens schien sie nicht sehr darauf bedacht, sich zu verteidigen: als einzige der Aufseherinnen bestritt sie nicht, die Tat getan zu haben, und gestand auch, den Bericht verfasst zu haben, der bewies, dass sie für die Tat verantwortlich ist.

Wir haben mit einem der Opfer gesprochen, einer Person, die die Gräuel im KZ überlebt hat: Nora Goldstern. Ihre Augen sind dunkel, die Haare hat sie streng in einem Knoten zusammengebunden. Sie hat einen nüchternen, starren Blick.
„Sie hatte immer ihre Lieblinge... sie hat sie zu sich genommen und sie mussten ihr etwas vorlesen. Daran kann ich mich bei ihr immer noch erinnern. Sie wirkte immer wie eine schwache Persönlichkeit, die lieber Sachen ausführt als darüber nachzudenken, wie alle Aufseherinnen damals...“ Das alles sagt sie emotionslos, völlig distanziert.

Was für eine Art Mensch ist diese Person? Wie ist ein Mensch dazu fähig, wehrlose Menschen in eine brennende Kirche zu sperren?
Nachforschungen über Frau Schmitz anzustellen erwies sich als äußerst schwer: durch ihre häufigen Umzüge und ihr generell zurückgezogenes Leben gibt es kaum Leute, die sich zu ihr äußern können.
Besonders über ihre Kind und Jugendzeit haben wir kaum etwas herausgefunden, vor allem auch da sie sich weigerte, zu verraten, wo sie geboren wurde oder sonst Angaben zu ihrem Lebenslauf zu machen.

Die Leiterin des Gefängnisses, Hilde Möller, meint:„Frau Schmitz ist mir manchmal ein Rätsel. Viele verlieren ja irgendwann den Antrieb, aber sie ist jetzt bereits sieben Jahre hier, und beschwert sich niemals – sie hat Ansehen bei den anderen Frauen. Die anderen fragen sie bei Problemen um Hilfe. Ansonsten sitzt sie einfach still und gewissenhaft ihre Zeit ab. Sie macht auf mich den Eindruck, dass sie büßt, auf Vergebung hofft. Ich glaube gerne, dass sie bereut.“

Sieben Jahre bereits befindet sich Hanna hinter Gittern. Wie verbringt sie ihre Zeit?
„Ich lese viel“, sagt Frau Schmitz mit einem stolzen Flackern in den Augen. „Im Augenblick die Odyssee... meine Augen sind sehr schlecht, ich kann diese klein gedruckten Bücher hier drin nicht mehr lesen ohne eine Brille. Aber ich lasse mir vorlesen.“
Wer denn vorlesen würde?
„Da findet sich immer jemand.“ Bei diesen Worten zucken Hannas Mundwinkel leicht und sie lächelt. Diese Regung lässt ihr ganzes Gesicht freundlicher wirken.

Wir fragen sie, ob sie so etwas wie Reue für ihre Taten empfindet. Ihr Lächeln verschwindet. Zum ersten Mal gibt sie eine längere Antwort.
„Ich habe getan, was man mir sagte. Aber es tut mir schrecklich Leid... es tut mir Leid den ganzen Tag.“ Sagt sie und lehnt sich auf dem Bett zurück. Auf ihrer Stirn glänzen Schweißtropfen, dieses Gespräch fällt ihr nicht leicht. Ihre Augen suchen etwas in denen der Wärterin hinter uns. Ist es Vergebung?
„Ich lese und es tut mir Leid. Das ist alles, was ich den ganzen Tag mache.“

Donnerstag, 15. Januar 2009

Verbesserung der SA

Deutsch Schularbeit

1.SA

Ich werde mich in dieser Werkbesprechung mit dem Drama „die Räuber“ von Friedrich Schiller (1759 – 1805) auseinandersetzen. Dieses Werk wurde 1781 uraufgeführt und ist somit Teil der „Sturm und Drang“ Epoche.
Ich werde genauer auf das Bild eingehen, dass der Autor in seinem Werk von Tyrannei und Gesellschaft zeichnet und werde dieses mit der heutigen Zeit vergleichen. Ferner werde ich inhaltlich auf eine Szene in diesem Zusammenhang genauer eingehen.


In diesem Werk gibt es eine Figur, die die Charakteristika eines Tyrannens sehr treffend beschreibt, und zwar Franz.
Er missachtet die Regeln und Konventionen seiner Zeit. Eine der wichtigsten gesellschaftlichen Regeln war die Blutliebe – die Liebe zu seinen Verwandten. Franz jedoch verabscheut seinen Vater und hasst seinen Bruder.
Dies zeigt sich besonders gut in seinem Monolog in der 1. Szene des 1. Akts:

„Ich habe Langes und Breites von der sogenannten Blutliebe gehört, das einem ordentlichen Hausmann den Kopf heiß machen könnte – Das ist dein Bruder! – das ist verdollmetscht: Er ist aus eben dem Ofen geschossen worden, aus dem du geschossen bist – also sei er dir heilig!“ ( I, 2: s. 19 )

Franz macht sich über ein für die anderen so grundlegendes Gesetz lustig.
Nur seinen eigenen Regeln zu folgen ist typisch für einen Tyrannen.
Außerdem hat er als Tyrann keinen Skrupel zu lügen, zu betrügen und zu morden, um an die Macht zu kommen.
Er ist sogar bereit, seinen eigenen Vater verhungern zu lassen.

„Tot!, schreien sie, tot! Itzt bin ich Herr! (...) Wackerer, vollkommener Schlaf! Wir wollen dich Tod heißen!“ ( II, 3: S. 54)

Hier zeigt sich: Sein Machthunger ist stärker als alles andere.

Die Gesellschaft wird von Schiller vor allem durch ein Merkmal charakterisiert: Regeln.
Er skizziert sie als ein Meer aus Regeln, moralischer wie Gesellschaftlicher Natur, die für manche komplett unumstößlich sind. Vorallem der Adel aber hält sich nicht an diese Regeln.
Franz und Karl rebellieren im Grunde beide gegen diese Regeln: Franz gegen die moralischen, Karl teilweise gegen die Gesellschaftlichen
Franzens Motiv scheint purer Machthunger zu sein, doch Karl verfolgt ein edles Ziel.
Er will Gerechtigkeit. Im Grunde will er die Welt verändern, die Armen rächen, Gutes tun.
Aber die strenge Gesellschaft bringt auch durchaus Positives mit sich: den treuen Schweizer, den gottesfürchtigen Daniel, und such den bedingungslos liebenden Maximillian.
Die Gesellschaft hat offensichtlich auch Gutes hervorgebracht, denn die Leute haben ein starkes Gewissen.

Die Kritik an Tyrannei und Gesellschaft ist meiner Meinung nach noch aktuell.
Es gab immer Tyrannen und wird immer welche geben. In jeder Zeit gibt es Menschen, die sich an keine Regeln halten. Napoleon, Adolf Hitler oder Mao sind nur Beispiele für eine riesige Gruppe an Tyrannen im Laufe der Zeit.
Ein Motiv ist meiner Meinung nach ein in jeder Zeit aktuelles: die Kritik an der Gesellschaft.
Es wird immer Jugendliche geben, die gegen die gesellschaftlichen Regeln rebellieren und versuchen die Welt zu ändern.

In diesem Zusammenhang hat bei mir die letzte Szene den größten Eindruck hinterlassen.
Karl wird eine bittere Wahrheit klar, die vielen Rebellen eines Tages vor Augen geführt wird: er kann die Welt nun eben nicht ändern. Seine Räuber werden nicht die Gerechtigkeit wiederherstellen, und er kann sie aufgrund seines Schwures nicht verlassen.

„O über mich Narren, der ich wähnte die Welt durch Greuel zu verschönern.“ ( V, 2, S.138)

Er sieht keinen Sinn mehr im Leben, und entscheidet sich dieses in einer letzten guten Tat aufzugeben: Er liefert sich einem Mann aus, der mit seinem Kopfgeld seine Familie ernähren kann. Mir gefällt der Gedanke, dass er damit am Ende die Welt doch ein kleines Stückchen besser gemacht hat.

Das Tyrannenbild und die Rebellion der Jugend gegen die Gesellschaft ist in jedr Zeit zu finden.
Abschließend hoffe ich, dass ich die Aktualität mancher Themen im Stück gut herausgehoben habe.

Strafe & Disziplin

Bestrafen: etwas machen müssen, was einen stört als Reaktion auf eine Tat, die der Autorität nicht gefällt

Disziplin: Befehlen sofort folgen, "brav sein", die Autorität nicht in Frage stellen

Ein Absatz:
Eines sollte man allerdings beachten: Zu strenge Strafen führen oft dazu, dass die zu Erziehenden eines Tages rebellieren und gegen die Autorität kämpfen. Besonders körperliche Züchtung hat auch oft die Folge, dass die Menschen schwere psychologische Schäden davonziehen. Nur weil jemand spurt, heißt es nicht, dass man jemanden auch richtig erzogen hat.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Portfolio

Was wählen wir?
Sophia Raos
27. September 2008

Ich werde mich in diesem Portfolio mit den Wahlen auseinandersetzen.
Nachdem ein lautes „Es reicht“ aus dem Munde von Wilhelm Molterer die Neuwahlen eingeleitet hat, sind die Menschen hin und hergerissen. Eine große Koalition scheint nicht zu funktionieren. Aber was dann?

Auf einmal redet jeder über die Wahl. Jeder hat eine Meinung.
Und eine Meinung ist schließlich heutzutage schnell gemacht: Von jeder Straßenseite lächeln einen auf vernünftig retuschierte Politiker an und versprechen dem Land grundsätzlich eines: Alles wird besser.

Jeder scheint zu wissen, was zu tun ist. Das erklären sie mit Aussagen wie „Österreich den Österreichern“, „Genug gestritten“, „Steuern runter“, „Dauerstreit? Nicht mit mir“ und natürlich „Sie sind gegen IHN, weil ER für euch ist“.
Bei diesem Wahlkampf scheint sich keiner mehr wirklich sicher zu sein, wer denn jetzt die Guten sind.

Die ÖVP versucht die Leute damit zu überzeugen, dass sie in der Vergangenheit bereits viele Dinge erreicht hat – dass ihre Aussagen also ernst genommen werden können und nicht nur leere Versprechen sind.
Inhaltlich stimme ich ihnen bei einigen Dingen auch zu. Sie wollen die Qualität von Altenheimen verbessern, Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern,... doch sie gehen meiner Meinung nach noch viel zu konservativ an einige Themen heran – sie erlauben die Homoehe – aber im Standesamt wollen sie sie nicht haben. Sie sollen zur Bezirkshauptmannschaft gehen. Ich habe den Eindruck, die ÖVP würde damit die Homosexuellen lediglich dulden, aber nicht wirklich wie Ihresgleichen behandeln.
Warum sollen zwei Homosexuelle nicht im Standesamt getraut werden? Würde es die Ehre der heterosexuellen Paare verletzen?

Die SPÖ wiederum kämpft darum, dass man wieder neues Vertrauen zu ihnen fasst. Alfred Gusenbauer war ein sehr enttäuschender Kanzler. Sie zeigen nun Werner Faymann – Sozial, charismatisch, überzeugend. Und er verspricht uns wieder eine Menge. Da redet man vom Bekämpfen der Teuerung, Armutsreduktion und Mindestsicherung und noch vielen anderen Dingen – aber ob sie es halten werden bin ich mir nicht so sicher.
Was ich an der SPÖ allerdings sympathisch finde, ist, dass bei ihnen Gleichberechtigung sehr ernst genommen wird und dass sie sehr kooperativ mit anderen Parteien sind.
Sie sind offen für eine Koalition mit jeder Partei, so Johanna Dohnal ( Mitglied der SPÖ) außer mit BZÖ und FPÖ, die ihrer Meinung menschenverachtende Inhalte repräsentieren.

Die Gleichberechtigung – da sind sich eigentlich alle Parteien einig. ( sogar BZÖ und FPÖ!) Trotzdem verdient eine Frau immer noch nicht das gleiche wie ein Mann im selben Beruf.

Die Grünen sind die Partei, die mir am sympathischsten ist. Sie sind für die Homoehe ( ja, bei ihnen dürfen sie sogar ins Standesamt), setzen sich für den Umweltschutz ein, wollen raus aus Öl und Gas und das Vermögen umverteilen, Studiengebühren sollen weg, Gratiskindergärten für alle – ihre Ideen sind fortschrittlich, neu, klingen wunderbar - aber was mich an dem ganzen Sache stört, ist: woher nehmen wir das ganze Geld? Ihre Versprechen scheinen mir sehr schwierig realisierbar. Sie träumen vielleicht doch zu sehr von einer besseren Welt, die so nicht umzusetzen ist.
Ideologisch sind die Grünen die Partei, die mir am ehesten zusagen.

Viele Aussagen von BZÖ und FPÖ sind an der Schwelle zum Rassismus.
Jörg Haider schockiert mich schon mit der Aussage „Österreich den Österreichern“.
Oder „wer als Gast kommt, soll sich auch als Gast benehmen“ . Der Abschiebung von Einwanderern kommt große Bedeutung zu. Wir werden die Einwanderer niemals integrieren können wenn wir sie nur als Gäste in unserem Land sehen – nicht zugehörig, keine Österreicher.
Die FPÖ ist noch etwas extremer in ihren Forderungen.
Der Spitzenkandidat der FPÖ, Heinz Christian Strache, glänzte bis jetzt mit Aussagen wie „Wien darf nicht Istanbul werden!“ und „Daham statt Islam“ . Ganz nebenbei läuft auch ein Wiederbetätigungsverfahren gegen ihn, weil er mit einigen Freunden( darunter ein späterer Rechtsextremer und Mitglieder der Burschenschaft Teutonia) im Wald mit Kampfuniformen, Springerstiefeln und Sturmgewehren („Paintballgewehre“, sagt Strache) offenbar Wehrsportübungen gemacht hat.
„Aber eine solche Person würde doch niemand wählen“ hätte ich mir gedacht. 2006 hatte die FPÖ 11 % und war damit auf Platz 3. Und jetzt, wo eine große Koalition für viele nicht mehr in Frage kommt, wird erwartet, dass sich viele der FPÖ zuwenden werden.

Viele dieser Wähler behaupten, die ÖVP, SPÖ oder gar die Grünen zu wählen – aber im Schutz der Wahlkabinen machen sie ihr Kreuz bei FPÖ. Nicht viele sind so dumm sich öffentlich als Blauwähler zu bekennen.

Und neben diesen Pareteien gibt es noch ein Sammelsurium aus kleineren Parteien wie die Christen, RETTÖ, KPÖ und dem Liberalen Forum.

Das Liberale Forum mit Heide Schmidt versucht ins Parlament zu kommen. Ihr Parteiprogramm ist sehr fortschrittlich. Sie setzen sich sehr für Frauenrechte ein, wollen die Studiengebühren in ihrer derzeitigen Form abschaffen, sie sind für eine Grundsicherung von 750 Euro im Monat, und für ein steuerfinanziertes Gesundheitssystem. Doch wie bei den Grünen erscheint mir das alles wieder ein bisschen zu idealistisch.

All diese Parteien versprechen einem, dass man sich um die Leute im Land kümmert. Dass man weiß, was zu tun ist. Sie geben riesige Summen aus für diesen Wahlkampf, und versuchen mit immer noch schöneren Versprechen die Bürger zu überzeugen.

Und jetzt sollen auch wir 16jährigen wählen.
Ich bin eigentlich dagegen. Ich finde, dass viele mit 16 Jahren noch nicht bereit für eine solche Entscheidung sind, sich nicht richtig informieren oder kurzerhand das wählen, was die Eltern oder Freunde wählen.
Aber jetzt, wo man mir die Aufgabe gegeben hat zu wählen, werde ich auch wählen müssen. Nur was denn eigentlich?

Ich verstehe ehrlich gesagt die vorherrschende Wahlmüdigkeit.
Die Leute wissen schlicht und einfach nicht mehr, wem sie vertrauen können. Es ist schwierig, eine Wahl zu treffen bei so vielen Leuten, die einem alle dasselbe versprechen: unsere Situation wird besser werden, keine Armut mehr, keine Kriminalität.
In diesem Wahlchaos, wo es noch so viele Unentschlossene und Ratlose gibt, beginnen viele von der nächsten großen Koalition zu reden.


Ich denke, das Beste was man als Wähler tun kann ist sich ausreichend zu informieren und eine Partei zu wählen, die halbwegs dieselben Meinungen vertritt wie man selbst. Aber man ist es seinem Land und auch sich selbst schuldig, ein bisschen mehr zu tun als die Wahlplakate zu lesen.
Denn wenn man denen glaubt, wird sowieso alles gut. Schließlich wissen sie ja alle, was zu tun ist.

Mittwoch, 28. November 2007

Verbesserung der SA

Es geht in diesem Artikel um Massnahmen gegen das Komatrinken von Kindern und Jugendlichen. Man geht insbesondere auf die Meinungen der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing und Ursula von der Leyen ( Familienministerin) ein.
Der Psychiater Oliver Bilke erklärt, dass Alkohol eine Droge ist, die sich besser in das Leben der Jugendlichen integriert. Während beispielsweise Heroin Abhängige sofort zu Dropouts macht, wirkt Alkohol längst nicht so abschreckend.
Ein Vorschlag von Ursula von der Leyen wird von Bätzing aufgegriffen: Jugendliche Testkäufer sollen sich davon überzeugen, dass sich Gastwirte, Supermärkte und Trinkhallen ans Jugendgesetz halten. Dies wäre vor allem wenn die lokale Presse darüber berichtet, sehr wirkungsvoll, so die Politikerin. Statistiken zeigen, dass 1 Prozent 11-Jährigen wöchentlich trinken. Ein Viertel der Pubertierenden kippen sich einmal im Monat richtig zu, und Mädchen trinken häufiger als in früheren Jahren. Ein komplettes Alkoholverbot, so Bätzing, wäre nicht die Lösung. Wichtig wäre ein gutes Vorbild der Eltern.
Die jährlichen Alkoholsteuern liegen bei 3,3 Milliarden Euro. Für alkoholbedingte Autounfälle sowie für Krankheiten aufgrund von Alkoholkonsum aber werden jährlich 19 Milliarden ausgegeben.

Im Artikel meint Sabine Bätzing, eine vollständiges Alkoholverbot wäre nicht die Lösung. Dieser Meinung bin ich auch. Stattdessen sollten Jugendliche lernen, mit dem Alkohol umzugehen. Ausserdem wäre es sicher keine kluge Entscheidung, den Alkohol zu einer verbotenen Frucht zu machen, denn dann wären die Jugendlichen wohl erst Recht daran interessiert.

Ich bin allerdings anderer Meinung, wenn Bätzing behauptet, dass Kinder das Trinkverhalten der Eltern übernehmen. Ich finde, gerade die Kinder von sehr strengen Eltern trinken in der Pubertät sehr viel, um ihnen zu trotzen. Sie wollen in dieser Phase nun mal die Werte ihrer Eltern auf den Kopf stellen, also kann auch ein Kind mit Eltern, die sehr vernünftig sind und nie zu viel trinken mit Vollrausch ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Herr ging zur Arbeit.
Jeden Morgen fuhr er mit dem Bus 15 Minuten, bis er im Krankenhaus ankam. Dort arbeitete er als Arzt.
Noch etwas schläfrig wartete er an der Haltestelle, bis der Bus kam. Er war 10 Minuten früher dort als üblich.
Nun trommelte er mit seinen Fingern gegen die Holzbank. Er war immer etwas nervös und leicht angespannt.
Der Bus kam später, und als der Herr eintrat, krampften sich seine Hände zusammen. Gegenüber von ihm stand ein junger Mann mit einem Hund an der Leine.
Der Herr stellte sich so weit wie möglich weg von dem Hund, aber immer wieder schaute er wie getrieben aus den Augenwinkeln zu ihm hinüber. Er atmete unregelmässig ein und aus und versuchte, sich selbst abzulenken indem er aus dem Fenster sah. Die Strasse zog an ihm vorbei.
Eine ältere Frau bemerkte es und schaute erst zum Hund. Dann sah sie den Herrn mitleidig an. Der Hund bellte einmal kurz auf. Der Herr zuckte zusammen, drückte auf den Knopf und stieg aus.
Es war drei Stationen vor dem Krankenhaus.
„Wie komme ich jetzt hin?“ fragte er sich leicht verzweifelt.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Geschichte für Deutsch

Sie saß in einem Cafe. Es war klein, die Möbel waren eng aneinander gestellt und die Theke war nicht weit von ihrem Tisch entfernt.
Sie starrte auf die warme Tasse Kakao, die vor ihr stand.
Es war so früh morgens, dass keiner außer ihr da war.
Ein älterer Mann lief am Cafe vorbei. Er hatte einen dreckigen Mantel an und seine Schuhe waren zerschlissen. Er lief sehr sehr langsam.
"Er muss irgendetwas mit den Beinen haben" sagte sie, halb zu sich selbst, denn die Besitzerin des Cafes war nun oben.
Als sie zwei Sekunden später wieder hinsah, schien er sich beinahe nicht bewegt zu haben. Er musste ein Obdachloser sein, so verdreckt, wie er aussah.
Sie sah ihn an. "Armer Kerl" dachte sie sich.
Erst jetzt hatte er den kurzen Weg zurückgelegt und verschwand langsam aus ihrem Blickwinkel.
Sie nahm einen Schluck aus ihrem Kakao.
Inzwischen kam ein junger Mann im Anzug vorbei. An der Hand hielt er ein Mädchen mit blauem Kleid. Er schien mit ihr zu schimpfen.

Die Tür zum Cafe ging knarrend auf. Der Obdachlose war zurückgelaufen und betrat nun das Cafe.
Sie hatte Angst, sobald sie sah, dass seine Hände voller Blut zu sein schienen. Den Atem anhaltend, blickte sie verstohlen zu ihm hinüber.
"Ich will nur ein Glas Wasser haben" krächzte er. Seine Stimme klang rau und abgenutzt.
Die Besitzerin, die inzwischen unten war, sah ihn leicht nervös an. Sie tauschte einen kurzen Blick mit ihr, zuckte dann mit den Schultern und füllte ein Glas mit Wasser.
Schweigend setzte er sich hin.

Eine Zeit lang sagte er gar nichts. Ihr fiel auf, dass er nach schalem Whiskey und Schweiß stank.
Dann begann er, vor sich hin zu reden.
"So ist es nun mal. Manche haben Glück, manche nicht." brummelte er.
Sie vergrub ihre Hände im Stuhl.
"Nicht wahr, Fräulein?" Er spielte mit einem Gegenstand, den er herausgezogen hatte.
Nun klopfte ihr Herz bis zum Hals. "Mach,dass er mir nichts tut, mach nur, dass er mir nichts tut" hämmerte es in ihrem Kopf.
Sie wollte ihm nicht helfen, sie hatte Angst, sie wollte nur dass er verschwand und sie in Ruhe ließ.
"Der liebe Gott meint es gut, aber eben nicht mit allen. Nicht mit mir." krächzte er traurig.
Sie fühlte sich furchtbar. Er tat ihr Leid, doch er hatte noch immer irgendetwas in der Hand.
"Ein Messer. oder eine Pistole?!" dachte sie.
"Wenn alle in der Stadt am Einkaufen sind, kann ich nicht raus... aber jetzt ist morgen, da stört man sich nicht so. Nichts stört so. Nicht mal ein Penner."
Noch ein Schluck, und er würde gehen. Ein Schluck, und es war vorbei.
Wasser tropfte von seinem Bart. Erst jetzt merkte sie, dass sie ihn anstarrte.
Er hatte Blut an den Fingern.
Er hatte das Glas geleert.
Sie hielt wieder den Atem an, und wartete einfach was als nächstes passieren würde.
"Tut mir leid, wenn ich ihren Morgen gestört habe, Fräulein." sagte er, würdevoll, und legte ein dreckiges Geldstück auf den Tisch.
Dann verließ er das Cafe.
"Mein Kakao ist kalt geworden." dachte sie traurig.